Selbstverständnis

Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich aus einer anarchistischen Perspektive mit den Bundeslagern sowie mit vielen anderen unterdrückenden und diskriminierenden Strukturen befasst und gegen diese aktiv ist. Niemand von uns ist von Rassismus oder vom Asylsystem direkt betroffen. Das heisst, wir werden weder aufgrund unserer Herkunft oder unserer Hautfarbe diskriminiert, noch müssen wir das zermürbende Asylprozedere durchlaufen. Aus unserer Sicht können die verschiedenen Unterdrückungsformen nicht isoliert betrachtet werden, sondern sind strukturell miteinander verknüpft. Daher sind wir alle auf verschiedene Arten davon betroffen oder reproduzieren diese. Für uns ist es unvermeidbar, die verschiedenen Einzelkämpfe zu verbinden und gegen alle Unterdrückungsformen und Herrschaftsverhältnisse vorzugehen.

Um die Lager zu bekämpfen, finden wir es wichtig, Kämpfe inner- und ausserhalb der Lager zu verbinden und sich gegenseitig zu unterstützen.Da die Bundeslager jedoch noch nicht in Betrieb sind und es erst einige Testbetriebe gibt, liegen dazu erst wenige Erfahrungen vor. Ausserdem ist es schwierig, konstanten Kontakt mit Menschen in den Bundeslagern aufrechtzuerhalten, da die Isolation bereits ihre Wirkung zeigt.

Das Asylsystem befindet sich gerade in einem starken Wandel, daher werden Teile der Ausstellung schnell an Aktualität verlieren.

Durch zeitlichen Druck kam die feministische Perspektive in der Ausstellung zu kurz. Wir finden es jedoch wichtig, dass die Situation der Frauen*, Lesben, Trans- und Inter-Menschen in der Kritik der Lager zukünftig stärker sichtbar gemacht wird.

Ausserdem ist uns bewusst, dass uns Fehler unterlaufen sein oder wir wichtige Dinge ausgelassen haben können. Falls ihr Kritik, Anmerkungen oder Fragen habt, könnt ihr euch gerne an untenstehende Adresse melden.

Zudem würden wir uns freuen, wenn die Ausstellung noch an weiteren Orten gezeigt wird.